Bestandsbergung von Bachneunaugen
Für die Herstellung des Hochwasserschutzes an einem Wehrstandort in Sachsen-Anhalt sollte unter anderem das vorhandene Sediment entnommen werden. Dafür war eine Bestandsbergung notwendig. Für die Durchführung der Fischevakuierung wurde zunächst der Wasserstand schrittweise am Einlaufbauwerk reduziert. Dabei wurde vor allem darauf geachtet, dass die potentiellen Querderhabitate (Bachneunauge) nicht trockenfallen. Zum Einsatz kamen zwei Elektrofischfanggeräte. Die Befischungsteams führten auf Schlauchbooten große Fischwannen mit, die durch Pumpen ausreichend mit Sauerstoff versorgt wurden. Der Abtransport der Fische erfolgte mit Hilfe eines Spezialanhängers, der über einen großen Transportbehälter mit eigener Sauerstoffversorgung verfügt. Unter den insgesamt 4.500 geborgenen Individuen waren ca. 130 Bachneunaugen.
Das Bachneunauge (Lampetra planeri) wird im Anhang II der FFH-Richtlinie geführt, dessen nationaler artenschutzrechtliche Schutzstatus mit „besonders geschützt“ angegeben wird.