6. April 2023

Bestandsbergung

Zunächst wurde der hintere Bereich eines Hafenbeckens mit einem mit einer Kette und Schwimmern versehenen Absperrnetz abgetrennt, sodass keine Fische in den Bergungsbereich einschwimmen konnten. Die Bergung wurde vom Boot aus mit einem Batteriegerät unter Verwendung von Gleichstrom (Restwelligkeit ≤ 1%) durchgeführt. Insgesamt konnten 1.950 bis 2.150 Fische geborgen werden. Der überwiegende Anteil der Fische konnte in dem im hinteren Teil des Hafenbeckens gelegenen Winterhabitat gefangen werden.

6. März 2023

Dynamisches Fischwehr

Um den Hochwasserschutz (HWS) für eine in Brandenburg liegende Ortschaft dauerhaft zu gewährleisten, erfolgt auf einer Länge von ca. 630 m ein DIN-gerechter Deichaufbau. Die Fische aus dem Baubereich wurden mittels Elektrobefischung geborgen und an eine geeignete Stelle umgesetzt. Um ein Wiedereinwandern der Fische in den Bergungsbereich, der stromauf durch ein Wehr begrenzt wird, vom Unterwasser her zu verhindern, wurde ein dynamisches Fischwehr installiert. Bei dem Dynamischen Fischwehr handelt es sich um vertikal angeordnete Rechenelemente aus PVC-Rohren, die fest an der Gewässersohle verankert werden und an den Enden mit Schwimmkörpern ausgestattet sind, so dass die Paneele sich mit dem Wasserstand bewegen und bei zu großer Belastung mit Treibgut abtauchen und sich freispülen können. Die einzelnen Paneele werden verbunden. Der lichte Stababstand beträgt 10 mm.

7. September 2021

Bestandsbergung von Bachneunaugen

Für die Herstellung des Hochwasserschutzes an einem Wehrstandort in Sachsen-Anhalt sollte unter anderem das vorhandene Sediment entnommen werden. Dafür war eine Bestandsbergung notwendig. Für die Durchführung der Fischevakuierung wurde zunächst der Wasserstand schrittweise am Einlaufbauwerk reduziert. Dabei wurde vor allem darauf geachtet, dass die potentiellen Querderhabitate (Bachneunauge) nicht trockenfallen. Zum Einsatz kamen zwei Elektrofischfanggeräte. Die Befischungsteams führten auf Schlauchbooten große Fischwannen mit, die durch Pumpen ausreichend mit Sauerstoff versorgt wurden. Der Abtransport der Fische erfolgte mit Hilfe eines Spezialanhängers, der über einen großen Transportbehälter mit eigener Sauerstoffversorgung verfügt. Unter den insgesamt 4.500 geborgenen Individuen waren ca. 130 Bachneunaugen.

Das Bachneunauge (Lampetra planeri) wird im Anhang II der FFH-Richtlinie geführt, dessen nationaler artenschutzrechtliche Schutzstatus mit „besonders geschützt“ angegeben wird.